Tübinger*innen sagen Ja zur Stadtbahn

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Faktenfeuerwerk

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Hier bieten wir eine Übersicht über das Projekt „RegionalStadtBahn“ und die geplante Innenstadtstrecke für Tübingen. Auch auf die untersuchten Alternativen gehen wir ein.

Das Verkehrsproblem

Täglich pendeln über 50.000 Personen von und nach Tübingen. Und es wird mit rund 10.000 neuen Arbeitsplätzen in Tübingen bis 2030 gerechnet – bei knappem Wohnraum und hohen Preisen werden die Pendlerzahlen also weiter steigen.

Die meisten Pendler nutzen momentan das Auto. Das führt zu immer mehr Stau, Lärm und Luftverschmutzung. Doch auch die öffentlichen Verkehrsmittel sind nicht leer. Im Gegenteil, zur Hauptverkehrszeit stoßen sowohl der TüBus als auch der Regionalverkehr inzwischen an seine Grenzen.

Um die Tübinger Klimaschutzziele zu erreichen und die Stadt zu entlasten, ist eine Verlagerung des Verkehrs zu den öffentlichen Verkehrsmitteln nötig. Mehr Fahrgäste kann das aktuelle Bussystem jedoch nicht verkraften. Ein neues Konzept muss her.

Das Projekt "RegionalStadtBahn Neckar-Alb"

Streckennetzplan

geplantes Streckennetz der RegionalStadtBahn Neckar-Alb (nur ausgewählte Haltestellen dargestellt)

Die RegionalStadtBahn Neckar-Alb soll die beiden Oberzentren Tübingen und Reutlingen besser mit der Region vernetzen. Dazu entsteht in mehreren Ausbaustufen ein neues Bahnsystem mit schnellen Direktverbindungen. Auch nicht mehr genutzte Bahnstrecken sollen dafür reaktiviert werden.

Kernbestandteil des Projekts sind neue Linien bis hinein in die Innenstädte. In Reutlingen soll die Stadtbahn entweder durch die Gartenstraße oder im Ledergraben fahren – und dann weiter über Pfullingen, Lichtenstein bis nach Kleinengstingen. In Tübingen entscheiden die Bürger*innen am  26. September bei einem Bürgerentscheid darüber, ob eine Strecke durch die Stadt auch hier gebaut werden soll.

Mehr zum Projekt RegionalStadtBahn Neckar-Alb: Webseite des Zweckverbands

Die Innenstadtstrecke Tübingen

Stadtbahn Tübingen Plan Innenstadtstrecke Regionalstadtbahn

geplanter Streckenverlauf der Innenstadtstrecke in Tübingen

Die geplante Innenstadtstrecke führt vom Hauptbahnhof über die Kliniken nach Waldhäuser Ost (WHO) und soll den an seine Grenzen stoßenden Busverkehr entlasten. Zudem sollen mit der Verknüfung der Innenstadtstrecke mit der RegionalStadtBahn Neckar-Alb neue umsteigefreie Verbindungen vom Umland direkt zu den wichtigen Arbeitgebern (Kliniken, Morgenstelle, Technologiepark) und Freizeittreffpunkten in der Stadt geschaffen werden. Damit könnte ein erheblicher Teil des aktuellen PKW-Pendlerverkehrs auf die Stadtbahn verlagert werden. Pendler, die weiterhin auf ihr Auto angewiesen sind, würden von leereren Straßen und weniger Stau profitieren.

Die Planung sieht eine durchgängig zweigleisige, elektrifizierte Neubaustrecke vor. Zum Großteil würde die Bahn auf einer eigenen Trasse geführt. Das vermeidet Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern und verkürzt die Reisezeit.

Da bis zu 95% der Kosten von Bund und Land übernommen (= gefördert) werden, ist die Innenstadtstrecke eine recht günstige Lösung für Tübingen. Ein Schnellbussystem ist nicht förderfähig und müsste alleine aus den Stadthaushalt finanziert werden.

Zahlen zur Stadtbahn Tübingen

Hier finden Sie die wichtigsten Eckdaten zur Stadtbahn Tübingen:

  • 8,1 km Streckenlänge
  • 16 Haltestellen: in der Innenstadt, an den Kliniken, auf der Wanne, im Technologiepark und auf Waldhäuser Ost (WHO)
  • Taktung: alle 7,5 Minuten in jede Richtung eine Bahn
  • Kosten: etwa 40 Mio Euro für die Region, bei Gesamtkosten von etwa 232 Mio Euro (Stand September 2018)

Weitere aktuelle Informationen und Zahlen finden Sie hier: Webseite der Stadt Tübingen

Alternative Vorschläge

Schnellbusse: Eine mögliche Alternative, die im Moment untersucht wird, stellt die Einführung neuer tangentialer Schnellbuslinien vom Tübinger Westbahnhof und von Tübingen-Lustnau zu den Kliniken dar. Bei diesen fallen die umsteigefreien Verbindungen weg. Für die nötigen Schnellbusspuren müssten PKW-Fahrspuren unter anderem auf der Wilhelmstraße, der Schnarrenbergstraße und der B296 entfallen.

Seilbahn: Als weitere Alternative zur Innenstadtstrecke wurde der Bau einer Seilbahn geprüft. Diese würde vom Hauptbahnhof über den Österberg zu den Kliniken und von dort weiter nach Waldhäuser Ost (WHO) verlaufen. Auch hier entfällt die umsteigefreie Durchbindung, zudem wären erhebliche Eingriffe in das historische Stadtbild notwendig. Die rechtliche Situation zum Bau einer Seilbahn über bewohntem Gebiet ist jedoch sehr unklar. Daher ist diese Option in der Vorauswahl im Oktober ausgeschieden.

Andere Alternativvorschläge  (z.B. Thyssen Multi, Schnellbahn-System „Bögl“) wurden von Gutachtern als nicht wirtschaftlich oder ungeeignet verworfen.

Gründe für die Innenstadtstrecke

Die Stadtbahn hat gegenüber den beiden Alternativen Schnellbus und Seilbahn viele Vorteile. Ein paar möchten wir hier nennen.

Eine Stadtbahn in Doppeltraktion bietet 480 Passagieren Platz, dafür braucht man sonst mindestens 5 Gelenkbusse, beziehungsweise 400 (!) Autos. Zudem bietet die Bahn Mehrzweckbereiche für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen.

Bei der Stadtbahn entfällt das beim Busfahren typische, sehr starke Schaukeln des Fahrzeugs. 
Zudem bietet die Bahn im Gegensatz zum Bus einen ebenerdigen, spaltfreien Einstieg, bequemere Sitze und breitere Gänge.

Die Bahn ermöglicht barrierefreie Mobilität für alle Menschen. Familien, Kinder, Ältere und in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen können die Bahn ebenso einfach nutzen wie Berufstätige und Studierende.
Zusätzlich kann die Stadtbahn durch eine bessere Anbindung des Umlandes Druck vom Tübinger Wohnungsmarkt nehmen.

Durch den Entfall des Umstiegs am Hauptbahnhof kommen Fahrgäste schneller an ihr Ziel. Auch auf den Straßen gibt es weniger Stau, da viele Pendler auf die Stadtbahn umsteigen können.

Die Stadtbahn ermöglicht den bequemen Umstieg vom Auto. Damit verhindert sie Emissionen und Stau.
Die Bahn selbst fährt emissionslos mit Ökostrom und hilft damit beim Schutz der Umwelt.

Das bisherige Busnetz bleibt bestehen. Nur dort wo die leistungsfähigere Bahn fährt, entfällt die entsprechende Buslinie. Kein Stadtteil wird wegen der Stadtbahn schlecht erreichbar.

Für die Stadt bringt die Innenstadtstrecke nicht nur ein hochmodernes, komfortables und schnelles Verkehrsmittel, sondern auch weniger Lärm, Dreck und Verkehr in der Innenstadt. Dies erhöht die Aufenthaltsqualität für Anwohner, Fußgänger und Radfahrer.

Neben diesen guten Gründen für die Innenstadtstrecke gibt es natürlich viele weitere. Ganz persönliche Argumente für die Bahn finden Sie hier von unseren Unterstützern.

Haben wir Sie überzeugt?

Sind Sie auch vom Nutzen der Stadtbahn für Tübingen überzeugt? Schicken Sie uns Ihr Argument, warum Sie für die Innenstadtstrecke sind, und wir veröffentlichen es dann hier auf der Webseite.

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In unserer Linksammlung finden Sie weitere interessante Links und Informationen, wie Pläne, Gutachten und mehr.